Rückendeckung für Bruno Labbadia
Lange schien es, dass der HSV in diesem Jahr nicht in den Abstiegskampf gehen muss. Mit nur zwei Siegen aus den letzten zehn Bundesligaspielen scheint man aber genau dort wieder angekommen zu sein. Wie viel Rückendeckung hat Bruno Labbadia eigentlich noch?
Nach dem 2:0-Sieg daheim gegen die Hertha aus Berlin Anfang März schien man an der Alster merklich durchzuatmen. Kein Abstiegskampf in diesem Jahr, endlich stabile Leistungen, frühzeitige Planungssicherheit. Danach jedoch folgte eine Pleite in Leverkusen und die 1:3-Heimschlappe gegen die TSG Hoffenheim und die Abstiegsangst war wieder da.
Das hatten sich die Verantwortlichen beim HSV sicher ganz anders vorgestellt. Nach der Hinrunde stand man mit 22 Punkten noch auf einem sicheren zehnten Rang und schien eine halbwegs entspannte Rückrunde vor sich zu haben, nachdem man aber nun in den letzten zehn Partien nur zwei Siege und neun Punkte ergattern konnte, müssen sich Labbadia, Knäbel und Beiersdorfer wieder mit dem Abstiegskampf auseinandersetzen. Aktuell liegen nur vier Punkte zwischen dem HSV und einem direkten Abstiegsplatz.
Normalerweise steht in solchen Momenten, wenn es bergab geht und der Druck wächst, der Trainer ganz schnell in der Kritik, das war auch in Hamburg in den letzten Jahre nicht anders. Dieses Mal scheint man aber bewusst ruhig zu bleiben und sich daran zu erinnern, wie man den Klub im letzten Jahr beinahe schon mal an die Wand gefahren hätte. Deshalb hält man sich mit Kritik an Bruno Labbadia bislang auch zurück.
Doch wohl nicht nur aufgrund der Erfahrungen aus der letzten Saison, als man insgesamt vier Übungsleiter für den Klassenerhalt brauchte, hält man die Füße still, sondern wohl auch, weil man Labbadia einiges zu verdanken hat. Letztlich war er es, der dem HSV in wirklich aussichtloser Situation Leben eingehaucht hat und die Mannschaft zum Klassenerhalt geführt hat. Labbadia war es auch, der trotz aller Widrigkeiten zum Trotz nicht gemurrt hat, Missstände nur intern angemahnt hat und ansonsten keine zusätzliche Unruhe in den Verein brachte.
Auch war es Labbadia, der dem Verein mit einer Verlängerung die Treue hielt, obwohl klar war, dass der HSV einen gewaltigen Umbruch vor sich hat und erstmal kleinere Brötchen backen muss. Das internationale Ambitionen erstmal Geschichte sind und das auch Geld fehlt, um wirkliche Verstärkungen in die Hansestadt zu lotsen. All das hat der Trainer bislang ungewohnt ruhig über sich ergehen lassen und hingenommen.
So bekommt er auch nach wie vor viel Rückendeckung von allen Verantwortlichen und auch von Außen. Thomas von Heesen, ehemaliger HSV-Kapitän und Aufsichtsrat, sagte über den Trainer, dass dieser einen Top-Job mache. „Unter den gegebenen Voraussetzungen macht Bruno das super. Ihn darf man in keinster Weise infrage stellen“, so von Heesen in einer Talkrunde.
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